Hallo Leute,
ich wollte keinen Testbericht zu dem D620 schreiben, also tue ich meine praktischen Erfahrungen (von den letzten 6 Wochen) hier kund:
DELL D620, 2GHz, 2GB RAM 100GB HD mit 7200 RPM, UMTS Option, Intel 950Grafik, WXGA+ Glotze, Intel a/b/g WLAN, Bluetooth, Modem, 9 Zellen Akku, DVD +/-RW, kein Fingerabdrucksensor
Notebooks bis jetzt: Toshiba Satellite Pro 4600, IBM Thinkpad 7er, Compaq, DELL
Ich bin von nem DELL D600 direkt auf das D620 umgestiegen.
Was mir als erstes negativ aufgefallen ist, ist die fehlende parallele Schnittstelle. Für die aktuellen Drucker ist die zwar egal, aber manche (sehr teure und/oder nicht mehr mit USB erhältliche) alte Programmiergeräte brauchen die halt noch. Deshalb musste ich mir noch die große Docking Station mit PCI Slot zulegen, um die Schnittstelle "extern zuzuführen". Für viele Anwender dürfte das egal sein, für nen E-Techniker oder Studenten, des gleichen Faches, ist das wahrscheinlich ein KO Kriterium.
Das Display ist besser als das eines D600, aber die Beleuchtung wird von unten nach oben, auch bei direkter Daraufsicht, schwächer.
Der Schalter für Bluetooth und WLAN ist fummelig und hätte über eine FN + Key Kombi besser gelöst werden können. Das man WLANs auch sehen kann ohne das NB einzuschalten interessiert, zumindest mich, im Berufsalltag kaum.
Die Tastatur gefällt mir sehr gut. Sie hat fast IBM Qualität - ist aber sanfter im Anschlag. Dafür fühlen sich die Tasten "griffiger" an. Ich weis nicht ob Lenovo den Standard gehalten hat.
Das TouchPad funktioniert, aber ich benutze es kaum. Der neue Gummistick ist wesentlich besser als der aufgerauhte Knüppel des D600. Außerdem setzt er weniger Fingerabraum, der sich auch bei guter Handhygiene nicht vermeiden lässt, an. Auch hier ist man bei DELL jetzt auf IBM Niveau.
Beim WLAN rate ich jedem die windowsinterne Software zu nutzen. Diese arbeitet wesentlich besser mit VPN Clients und anderer prä-logon Software zusammen als die proprietäre Lösung.
Generell ist das Notebook sehr leise und auch ohne Speedstep und mit der Festplatte im Performance Modus hört man in einer Büroumgebung wenig vom Gerät. Lüftergeräusche gibt es bei 20°C erst nach einer Stunde Volllast und auch dann gehen sie im Alltag unter, einzig die Festplatte klackert manchmal hörbar. Allerdings geht dieses Klackern, im Vergleich zum Dauersurren des SATA 10000RPM RAIDs in meinem Desktop, so sehr unter, dass man echt nicht wirklich meckern kann. Nur in Besprechungen - wenn alles schweigt und einer spricht - hört man es merklich. Möglicherweise tritt das bei einer langsameren Platte mit 5400RPM nicht auf.
Der große Akku wirkt optisch unförmig, da er nach vorne aus dem Gehäuse ragt. Allerdings dient das einem Touchpad-Benutzer wahrscheinlich eher als gute Handauflage, als das es stört. Die Haptik des Akkupacks ist sogar angenehmer als die des restlichen Gehäuses. Wer mit dem Stick arbeitet, kommt mit dem großen Akku kaum in Kontakt. Bei den Abmaßen stören die 2 cm mehr nicht. Mit Ambient-Light-Sensor und ohne WLAN läuft die Kiste bei normalem Arbeiten etwa 6,5 (eher mehr) Stunden.
Oft werden, vor allem beim D610, die tief im Gehäuse liegenden 3,5 Klinken und USBs kritisiert. Sowohl beim D600 als auch beim D620 könnte ich das noch nicht nachvollziehen. Alle Sticks und Headsets haben bis jetzt funktioniert. Die Audiokomponenten auch in Stereo.
Das D620 hat übrigens nur nen Mono Lautsprecher. Ob 2 etwa 15 bis 20cm auseinanderliegende Stereos viel mehr bringen?
Naja, Bass gibts aus Hub und Volumenmangel keinen.
Auch ist der Systembeeper ekelhaft laut. Das hat DELL schlecht gemacht.
Die Performance ist in der von mir gewählten Konfig sehr gut. Sogar C++ und VB Builds im GB Bereich bremsen, dank 2 Kernen, nicht so stark das man nicht noch was in Word schreiben könnte.
Zum Spielen sollte man sich dann aber doch nen Desktop zulegen. AutoCAD und 3DStudio Max habe ich nicht getestet.
Die Schnittstellen sind recht mau. VGA und Seriell gibt es noch, den SmartCard Reader auch. Im Vergleich zum D600 sogar 4 statt 2 USB's. Firewire und Parallel wären schon sehr nett gewesen.
Die Verarbeitung ist sehr robust. Ich hab noch kein Knarzen oder Wackeln verspürt. Vor allem das Display fühlt sich äußerst steiff und robust an. Jeder, der schon mal nen Laptop von Medion vernichtet hat, indem er ihn mit einer Hand hochgehoben und den Deckel zerbröselt hat, wird das zu schätzen wissen.
Zum Service kann ich nur auf mein D600 verweisen, da am D620 noch keine Mängel waren. Meinen D600 hab ich beispielsweise am Flughafen-Gepäckcheck fallen lassen und hatte dank CompleteCare nach 2 Tagen (in Korea!) , ohne zu etwas zahlen zu müssen, ein Neues. Das ist vorbildlich.
Mein D600 hat auch 3 Jahre auf Dienstreisen in Rohbauten mit Betonstaub und ähnlichem überstanden (bis auf den Flughafenzwischenfall) ohne in die Knie zu gehen. Ich bin, ob der hohen Verarbeitungsqualität, auch überzeugt das der D620 das auch leisten wird.
Was bleibt als Fazit? Gute Qualität, exzellenter Service - im Vergleich zum Discountrest der Notebookwelt - , nur die nötigsten Schnittstellen, hoch performant im Office und IT Bereich, sehr leise Lüfter wenn sie denn mal anlaufen, kaum Gamer Qualitäten (zumindest mit Intel Grafik). Das ein Notebook nicht mit einer X1950XX GarKa im Desktop mithalten kann, die wahrscheinlich allein schon >70W Leistung aufnimmt, dürfte keinen verwundern. Mein momentaner Liebling Oblivion läuft zwar mit >25fps, aber halt nur sehr mau im Vergleich zu nem guten Gamer PC. Aufrüsten dürfte, wie bei quasi allen NB's sehr teuer (RAM, Festplatte) bis unmöglich (Prozessoren neuerer Baureihen, GraKa) sein.
Im Endeffekt ein sehr gutes Business Notebook für Firmen, Studenten und Freiberufler im IT und E-Technik (wenn die parallele Schnittstelle nicht unbedingt nötig ist) Bereich. Die Stärken liegen klar im 2D Office Bereich und nicht im Multimedia Desktop Ersatz aber das will die Latitude Reihe auch nicht sein denke ich. Mal ne DVD zu gucken ist immer drin und der VGA-Out ist besser als viele andere. Aber wer gleichzeitig Filme schneiden und DVD gucken und Musik machen will ist, schon ob der besseren Software, mit nem PowerBook besser bedient. Und wenns Windows ohne Klimmzüge sein soll, dann mit einem DELL XPS Notebook.
Das matte Display ist zwar nicht so brilliant aber, bei suboptimaler Beleuchtung, oft brauchbarer als ein verspiegeltes mit besserer Ausleuchtung