Erfahrungsbericht T61

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buaya_darat

Forum Benutzer
Nachdem ich hier im Forum einige Informationen und Hilfe zum Kauf meines neuen Notebooks gefunden habe, möchte ich Euch auch mitteilen, zu welchem Resultat das geführt hat. Wenn Euch das alles langweilt, geht doch gleich zum letzten Teil, dort habe ich nämlich noch zwei Fragen.

Zuerst etwas Vorgeschichte: Schon seit Jahren ersetze ich mein Notebook etwa alle vier Jahre, das alte bekommt dann jeweils mein Vater. Diesmal hätte es auch länger dauern können, denn ich war nach vier Jahren immer noch bestens zufrieden mit meinem Compaq Evo N800v, habe nie das geringste Problem damit gehabt, nie ein Teil ausgewechselt, nicht mal die Festplatte, obwohl ich das Ding ziemlich beansprucht habe, mit vielen Reisen zwischen Schnee, Wüste und Tropen und es oft auf dem Moped durchgeschüttelt wurde. Da aber der achtjährige Compaq Armada meines Vaters erste Zeichen von Altersschwäche gezeigt hat, habe ich mich für einen Generationenwechsel entschieden.

Aufgrund Eurer (und anderer) Tipps kamen für mich am Schluss Think-Pads-T-Serie oder die HP-Business-Serie in Frage. Bei den HPs haben mir die Berichte mit den lauten Lüftern nicht gerade zugesagt, somit bin ich jetzt Besitzer eines Lenovo-IBM-Think-Pad-T61 (8898-5AA).

Ausstattung:prozessor Intel Core 2 Duo Santa Rosa T7100 (1,8 Ghz), Arbeitsspeicher 2GB RAM, Shared Video Intel GMA X3100, Bildschirm 14,1' (1024x768), Festplatte 80 GB, Windows Vista vorinstalliert, keine CDs dabei.

Das ganze hat mich etwa € 1100.- gekostet, ich habe das Teil nicht im Euroland gekauft, ich weiss auch nicht, ob es dort in der gleichen Konfiguration erhältlich ist.

Da ich gleich zu Beginn mit der Kiste reisen musste, war ich froh, dass im Gegensatz zu früheren Notebooks die Verpackung viel kleiner war, es war eben ausser dem Notebook auch nicht viel drin, also keine Bibliothek von Büchern in mehreren Sprachen wie das früher bei Compaq der Fall war.

Das Design ist natürlich typisch Think-Pad, so unattraktiv dass es schon fast wieder schön ist, ganz im Gegensatz zu den Süss-Sexy-Teilen von Apple oder Sony. Rein mechanisch ist das T61 das beste, was ich je in den Fingern gehabt habe, ein steifes Gehäuse, das nirgends knattert. Allerdings gibt es immer noch die zwei bekannten Stellen, wo sich das Gehäuse etwas rein drücken lässt, über der Think-Vantage-Taste und über dem Kartenschacht, das spielt eigentlich absolut keine Rolle, trotzdem sollte man bei Lenovo dran denken, dass sich genau durch die Stabilität die T-Klasse von anderen hervorhebt, und dies könnte für gewisse Leute ein Kaufgrund sein. Stabil und einigermassen leicht, was will man mehr. Das Clam-Shell-Design ist jetzt weniger ausgeprägt als bei älteren Modellen, ein kleiner Nachteil, ich kann z. B. in geschlossenem Zustand ein Stück Papier von der Seite zwischen Tastatur und Bildschirm rein schieben.

Tastatur und Touch-Pad sind ausgezeichnet, mit der kleinen roten Gummi-Klitoris konnte ich mich noch nicht anfreunden, das ist wohl Gewöhnungssache und vielleicht eher für die Zehn-Finger-Tipper geeignet.

Bei den 3 USB-Dosen wäre mir lieber, wenn mindestens eine davon hinten am Gerät wäre, um dort meinen USB-Hub etwas weniger störend zu verstecken, im Moment kommt er nämlich der DVD-Schublade in die Quere. Auch die Anschlüsse für Telefon und LAN hätte ich lieber (weiter) hinten.

Aber fast die ganze Hinterseite wird vom Akku belegt, im Gegensatz zum Modell mit Breitbild ist dieser ganz versenkt und mit 5,2Ah auch gross genug (dies war für mich ein Kaufgrund, der über den Standardbildschirm hinwegtröstet). Akkulaufzeit ist je nach Gebrauch zwischen 2½ und 4½ h, stark stromfressende Applikationen wie Spiele habe ich noch nicht getestet.

Ein weiterer Kaufgrund war für mich, dass es ausser dem Express-Card-Schacht auch noch einen für die alten PCMCIA-Karten gibt, während ich noch nie eine Express Card auf dem Markt gesehen habe, benutze ich täglich eine PCMCIA Karte als Adapter für eine Compact-Flash-Karte.
Störend ist dabei aber, dass der Schacht nur einen Deckel hat, und wenn ich die Karte im Gerät drin lasse, dann gibt es darüber ein recht grosses Loch als Schmutzfänger.

Spitzenmässig ist das kleine Netzteil, das war einer der Gründe warum Sony aus der Entscheidung gefallen ist, was bringt ein kleines, leichtes Notebook, wenn man dazu einen riesigen Klotz von Netzteil mitschleppen muss.

Das matte Display finde ich gut genug, natürlich gibt es besseres, bei der Auflösung muss man heute sowieso Kompromisse eingehen, die ideale Auflösung habe ich für 14' noch nie gesehen, entweder sind die Symbole etwas zu gross (wie bei diesem Gerät) oder mickrig klein, so dass alte Männer wie ich nichts lesen können, somit bin ich mit der jetzigen Lösung recht zufrieden.

Die Festplatte ist natürlich mit 80GB für Vista viel zu klein, leider konnte ich das gleiche Modell nicht mit einer grösseren Platte haben, und mit XP oder ganz ohne auch nicht.

Trotz meinen Bedenken habe ich mich also auf Vista eingelassen, der erste Eindruck war ausgezeichnet – looks good – feels good, und dies bei einer akzeptablen Geschwindigkeit. Ich habe dann meine eigenen Daten (etwa 16GB) und ein paar Programme eingespielt (Open Office, Outlook, Zone Alarm, AVG Antivirus,...), danach waren auf der Festplatte noch ganze 2,5 GB frei !!! Bedenkt, 13GB sind schon durch die Think-Vantage-Programme und Recovery auf einer versteckten Partition fest belegt. Dadurch wurde die Kiste auch verdammt langsam.
Die ganzen “Geschenk”-Programme wie Norton-Anti-Virus habe ich natürlich gar nicht installiert, respektive gleich gelöscht, einzelne davon waren schon vorinstalliert andere noch nicht.

Da gab es wohl nur zwei Lösungen, entweder neue Platte, oder weg mit Vista, und da ein paar Programme mit Vista sowieso nicht zurechtkommen und ich langsam beginne, mich mit Linux anzufreunden, war meine Entscheidung einfach: Weg mit Vista, altes XP drauf, das geht auch noch für ein paar Jahre, bis dann Linux (z.B. Ubuntu) auch idiotentauglich sein wird, und dann will ich mit Microschrott nichts mehr zu tun haben. Ich habe langsam die Schnauze voll davon, dass es bei Windoof für 2% neue Funktionen 500% mehr Festplattenplatz und 1000% mehr Prozessorleistung und Speicher braucht.

Jetzt arbeite ich also wieder mit XP in rasanter Geschwindigkeit. Ob das Ding auch spieletauglich ist, weiss ich noch nicht, für die neusten 3D-Spiele sicher nicht, spielt für mich auch keine Rolle, ich werde aber nächstens mal den Flug-Simulator 2004 ausprobieren.

Ich bin damit also sehr zufrieden, obwohl ich mich manchmal schon frage, ob es den Aufpreis gegenüber einem Consumer-Notebook zur Hälfte des Preises (bei besseren technischen Daten) wirklich wer ist. Natürlich habe ich jetzt ein besonders stabiles Teil mit Festplattenschutz (aber mir ist in zwölf Jahren noch nie ein Notebook runter gefallen, und wenn es runter fällt, dann wohl meistens in ausgeschaltetem Zustand), natürlich habe ich jetzt ein teilweise wassergeschütztes Innenleben (aber noch keines meiner Notebooks ist je nass geworden) Das gehört aber einfach zur T-Serie wie die 15 Airbags zum Mercedes.

Ein weiterer Vorteil sollte der TPM-Chip sein, bin mir aber noch nicht so sicher was der bringt, vielleicht kann mir jemand erklären was dieser in Zusammenarbeit mit XP als Vor- und Nachteile aufweist. Aus Unwissenheit habe ich den vorläufig mal ausgeschaltet.

Soviel ich verstehe, soll dieser Datenklau von der Festplatte verhindern. Gilt das nur für verschlüsselte Daten auf der Platte oder ist die Platte überhaupt von einem anderen Computer nicht mehr zugänglich? Das hilft zwar, wenn das Notebook geklaut wird, aber was ist, wenn das Notebook (oder auch nur der TPM-Chip) defekt ist, und die Platte ist noch okay. Kann ich dann meine eigene Platte nicht mehr auf einem anderen Computer öffnen?

Hat dieser Chip noch andere (gute oder böse)Funktionen? Wenn ich mir z. B. im Net einen Bombenbastelkurs anschaue, leuchtet dann bei Bush eine Lampe auf dem Schreibtisch und wird gleichzeitig eine ferngelenkte Rakete auf mein Haus abgeschossen?

Noch ein kleines Problem: Wenn ich den Hibernation-(Tiefschlaf)-Modus aktiviere dann poppt unten rechts meistens (nicht immer) ein Ballon auf, der mir sagt, dass ich nicht genügen Ressourcen dazu habe, auch dann wenn gar kein Programm geöffnet ist. Woran kann das liegen?

Soviel zu meinem T61.

Gruss
buaya darat
 
buaya_darat schrieb:
Spitzenmässig ist das kleine Netzteil, das war einer der Gründe warum Sony aus der Entscheidung gefallen ist, was bringt ein kleines, leichtes Notebook, wenn man dazu einen riesigen Klotz von Netzteil mitschleppen muss.

buaya darat

Deine persönlichen, umfassenden Bericht zu den von dir gewählten T61 habe ich interessiert gelesen.

Die Problematik mit den Netzteilen unterschreibe ich sofort.
 
Dreieinhalb Jahre später mit täglicher Nutzung sieht es mit meinem T61 folgendermassen aus:

Der Bildschirm, der ja von Anfang an nicht extrem hell war, hat ziemlich schnell an Leuchkraft verloren. Nach genau drei Jahren hat er angefangen zu flackern und plötzlich war die Beleuchtung weg.

Ich habe dann den Bildschirm auswechseln lassen (keiner wollte nur die Lampen wechseln, vielleicht ist das auch gar nicht möglich), das hat fast soviel gekostet wie die billigsten Netbooks.
Ich war erstaunt, dass das Auswechseln gar nicht so einfach war, die Kiste ist nicht besonders servicefreundlich gebaut, es war ziemlich schwierig den Rahmen zu lösen, ohne ihn zu zerstören.
Jetzt ist der Bildschirm neu, verliert aber auch schon wieder langsam an Leuchtkraft.

Seit ein paar Wochen habe ich ein neues Problem. Der Mauszeiger wandert selbständig langsam über den Bildschirm.

Die Scharniere, die ja besonders stabil sein sollen, sind schon recht wacklig, ich kann das Gerät nicht mehr am Bildschirm hochheben, wie es im Neuzustand möglich war.

Der Deckel wurde im Service-Center ziemlich stark zerkratzt, er ist dafür auch besonders anfällig.

Insgesamt muss ich sagen, dass sich die Mehrkosten nicht wirklich gelohnt haben. Ich habe für das Arbeitstier deutlich mehr bezahlt, weil ich das Teil länger als vier Jahre benutzen wollte. Und gerade bei diesem teuren Teil habe ich zum ersten Mal ernsthafte Probleme gehabt.

Die beiden Vorgänger von Compaq, jetzt acht und zwölf Jahre alt, sind beide noch in Betrieb, beide mit neuer Festplatte, der Jüngere funktioniert noch einwandfrei, der Ältere hat schon seit Jahren Wackelkontakte.

Ich weiss noch nicht, ob ich wieder ein ThinkPad kaufen werde. Im Moment tendiere ich eher wieder zu HP.
 
Bei Deinem Nutzungsprofil würde ich auch einen Blick auf die Toughbooks von Panasonic riskieren.
 
Danke für den Input. Die Toughbooks kenne ich, sind tatsächlich gut, aber für mich fast zu tough und daher auch zu klobig und schwer. Ich brauche mein Teil zwar sehr oft, aber nicht draussen oder in anderen schwierigen Verhältnissen.

Ich werde in Zukunft wohl eher in die Richtung tendieren, öfters mal ein billiges Teil zu kaufen.
 
aber nicht draussen oder in anderen schwierigen Verhältnissen.

Naja, schwierige Verhältnisse...
ich kann das Gerät nicht mehr am Bildschirm hochheben, wie es im Neuzustand möglich war.

Das ist ein Notebookkiller. Hier verlieren die Lötstellen am Board und "flexen" weg. Dass die XGA Bildschirma nicht die besten (Leuchtkraft und so) sind, stimmt allerdings. Dies gilt quer durch das Gemüse, mit der Ausnahme Panasonic, die auch für XGA sehr gute Displays herstellen lassen.
 
Ach so, das hat vielleicht so getönt, wie wenn ich mein Notebook immer nur an den Ohren rumtrage...:eek:

Nein, damit wollte ich nur erklären, dass die Scharniere nach gewisser Zeit auch schon ziemlick wackeln.
 

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