FAQ: Welche Grafikkarte brauche ich?

ThomasN

ThomasN

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Generell gibt es 2 Typen von Grafikchips (GPU, Graphics Processing Unit)
  • mit eigenem Speicher (auch als dediziert bezeichnet)
  • ohne eigenen Speicher (auch als integrierte Grafiklösung bezeichnet)

dedizierte GPU:

Vorteil ist, dass der Grafikchip wesentlich schneller auf den Speicher zugreifen kann, da er ihn mit keiner anderen Anwendung teilen muss.
Der sogenannte Datendurchsatz (Datentransfermenge zwischen GPU und Speicher pro Zeiteinheit) ist bedeutend höher, wovon vor allem Spiele profitieren.

Die dedizierten Grafikchips sind leistungsfähiger als die integrierte Lösung, was sich wiederum bei Spielen bei der Berechnung von grafischen Elementen bemerkbar macht.

Nachteil dieser Lösung ist, dass diese Chips üblicherweise einen höheren Stromverbrauch haben, heißer werden und somit die Notebook Kühlung mehr in Anspruch nehmen.

Für CAD gibt es noch spezielle Grafikchips. Im Prinzip sind das aber ganz normale Grafikkarten mit speziellen Treibern die für das Anwendungsgebiet optimiert sind. Jeder der beruflich mit CAD zu tun hat, wird sich eine entsprechende Grafikkarte zulegen. Für den Privatanwender reicht in den meisten Fällen auch Lösung 2 aus.

Seit 2005 gibt es Techniken am Markt die den Speicher der Grafikkarte dynamisch erweitern. Ob nun HyperMemory oder TurboCache drauf steht ist egal, das Prinzip ist immer dasselbe. Je nach Anforderung wird zusätzlich zum eigenen Speicher RAM Speicher benutzt. Da der System RAM aber langsamer ist als der eigene GPU Speicher, sind diese Techniken eigentlich nur Marketing Gags die sich schön anhören und in der Praxis keine merklichen Vorteile bringen.

Anwendungsgebiete:
  • Spiele
  • CAD für den Profi
  • HD Filme abspielen
  • Alle Anwendungsgebiete der integrierten GPU

integrierte GPU:

Diese Grafikkartentyp leiht sich seinen Speicher vom systemweiten RAM, je nachdem wieviel er gerade braucht und wieviel RAM im System zur Verfügung steht.

Vorteil dieses Grafikchips ist die geringe Hitzeentwicklung und der geringe Stromverbrauch.

Nachteil ist die relativ geringe 3D Leistung, was diese Grafikchips also für Spiele disqualifiziert.

Ein weit verbreiteter Irrtum ist dass viele glauben für 3D Rendering eine "anständige" Grafikkarte zu benötigen. Jeder der einmal mit Programmen wie Maya zu tun hatte wir wissen dass man dort die Render Methode umstellen kann.
Zum einen gibt es die Möglichkeit des Renderns auf der GPU. Dies führt zu keinen qualitativ hochwertigen Ergebnissen, aber es ist zumindest schnell. Somit eignet sich diese Methode vor allem für eine schnelle Vorschau, jedoch nicht für das Endprodukt.
Zum anderen kann man das Render in der CPU erledigen lassen. Damit lässt sich Fotorealismus erzielen, mit dem Nachteil dass es je nach CPU Ausstattung unterschiedlich schnell ist.

Anwendungsgebiete:
  • Office
  • DVDs abspielen
  • Bildbearbeitung
  • Videoschnitt
  • 3D Rendering
  • CAD für den Heimanwender



Auf die Nennung bestimmter Grafikkarten habe ich bewusst verzichtet.
Zum Einen ändern sich die Modelle laufend, zum Anderen soll sich jeder der ein Notebook kauft zuerst Gedanken machen welchen Typ von Grafikchip er benötigt.
Eine gute Vergleichsliste der Grafikchips findet ihr bei unseren Kollegen von Notebookcheck: http://www.notebookcheck.com/Vergleich-mobiler-Grafikkarten.358.0.html.
Somit könnt ihr euch selbst ein Bild machen was ihr braucht.



P.S.: Deltafox hat für diesen Artikel die Vorarbeit geleistet. Danke an ihn.
 
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