Sinn und Zweck von RAID0?

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Gerald_S

Forum Freak
Bei meinem neuen MSI Notebook sind zwei 500GB HDs eingebaut, die im RAID0 Verbund laufen. Beide HDs werden also zu einer zusammengefasst, aber dann doch wieder in zwei Laufwerke aufgeteilt. C: hat 552 GB für Windows 7 und die Programme, D: hat den Rest für Daten aller Art.

Mir geht ja noch ein, dass es was bringt, wenn ich zwei Platten zu einer einzigen zusammenfasse. Aber zwei zu einer im RAID0 und dann wieder auf zwei logische Laufwerke aufteilen? Wäre es nicht besser, ich hätte die beiden Platten ganz normal laufen, auf C: eben Windows 7 und dafür auf D: die Auslagerungsdatei? Und was geschieht, wenn ich ein Backup anlege von C: und das dann später wegen irgendeines Problems wieder einspiele? Bringt RAID0 tatsächlich so einen großen Geschwindigkeitsvorteil? Mein Endziel irgendwann mal ist sowieso eine kleine SSD für Windows und eine größere Hybrid für den Rest, aber bis dahin bin ich mir nicht sicher, ob ich die zwei Platten im RAID0 Verbund lassen soll oder ob ich sie trennen und neu aufsetzen soll.
 
Bei zwei Platten im Raid 0 werden sämtliche Daten "gestreift", das kann man sich bildlich vorstellen wie ein Papier das durch einen Aktenvernichter gelaufen ist. Das heißt, dass bei einer angenommenen Streifengröße von 128 kb eine 1 MB große Datei in 8 "Streifen" zerteilt wird, wobei Streifen 1, 3, 5 und 7 auf die erste und die restlichen Streifen auf die zweite Platte wandern.
Der Vorteil hierbei ist, dass wenn nun die ganze Datei gebraucht wird, jede Platte nur die Hälfte der Daten liefern muss, die erreichte Geschwindigkeit wird damit gegenüber einer einzelnen Platte also theoretisch verdoppelt. Das Gleiche gilt natürlich auch umgekehrt beim Schreiben, auch hier fallen pro Platte nur die Hälfte der Daten an.
Ein Problem gibt es natürlich, wenn eine der beiden Platten ausfällt, dann sind nämlich sämtliche Daten futsch, denn mit der Hälfte der "Streifen" kann man nichts mehr anfangen.
Die Partitionierung in zwei logische Laufwerke ändert an dem Streifenprinzip nichts, da der Inhalt beider Partitionen ebenfalls gleichmäßig auf den zwei Festplatten verteilt wird (auf jeder Festplatte befindet sich also jeweils die Hälfte der "Streifen" beider Partitionen). Fällt eine Platte aus, sind damit also auch die Inhalte beider Partitionen unbrauchbar.
Kurz zusammengefasst erkauft man sich beim Raid 0 (unabhängig davon ob und wieviele Partitionen man erstellt) eine zumindest in der Theorie doppelt so hohe Geschwindigkeit mit einer doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit eines Festplattenfehlers mit Datenverlust (sofern man die Daten nicht extern gesichert hat, was man aber so oder so regelmäßig machen sollte...).
 
Zuletzt bearbeitet:
ich glaube, eine wirkliche Verdopplung der "Gesamt Performance" bei Raid 0 mit 2 Platten ist nur rein theoretisch zu erreichen. Aber die Zugriffszeit wird kleiner, der Durchsatz höher und -wie schon gesagt wurde- die Ausfallwahrscheinlichkeit verdoppelt sich.
Eine geschickte Verteilung von Betriebssystem, Auslagerungsdatei und Daten auf unterschiedliche Laufwerke kann auch ohne RAID eine Beschleunigung bewirken, allerdings nur, wenn sich die Zugriffe auch grade mal zufällig entsprechend verteilen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Selbstverständlich wird in der Praxis keine Verdoppelung der Geschwindigkeit erreicht, deshalb habe ich ja auch stets von einer theoretischen Geschwindigkeitsverdoppelung gesprochen ;)
Trotzdem ist der Geschwindigkeitszuwachs im Raid 0 auch in der Praxis nicht gerade gering.
 
schon klar... Ich hab nur versucht, mich gedanklich noch mehr den Unterschieden zwischen einer verteilten Installation auf 2 Platten und einem Raid 0 zu nähern. Einmal eine "nicht ganz Verdoppelung" und einmal eine zufällige Steigerung eben... .
 

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