Vista kaufen, XP nutzen
Bei Vista Business und Ultimate hängt es von der Art der Lizenz ab: Nicht enthalten ist das Recht bei den teuren Voll- und Upgradelizenzen, inbegriffen ist es bei OEM-Lizenzen von Vista Business und Ultimate, wie sie von großen Herstellern vorinstalliert auf einem neuen PC ausgeliefert werden. Auch wer eine der beiden Versionen als günstige Systembuilder-Lizenz erwirbt, darf stattdessen XP nutzen, egal, ob er es vorinstalliert oder separat als DVD geliefert bekam.
Von vornherein ausgeschlossen schließlich ist ein Downgrade bei den für Privatanwender gedachten Vista-Versionen Home Basic und Home Premium, egal auf welchem Wege sie erworben wurden.
Im Zweifel hilft ein Blick in die EULA, die laut Microsoft allein entscheidet. Nach der Installation lässt sie sich jedoch nur schwer finden: Drücken Sie im Explorer die Alt-Taste, klicken Sie dann in der Menüleiste unter dem Fragezeichen auf „Info“ und in dem sich öffnenden Fenster auf den Link „MicrosoftLizenzbestimmungen“. Unter Punkt 14 wird Ihnen der Rückweg zu XP freigeräumt oder eben nicht.
Woher nehmen und nicht stehlen?
Die Vista-Lizenz kann nur gegen bestimmte XP-Versionen getauscht werden, namentlich Windows XP Professional, Tablet PC Edition sowie die x64-Edition. Durch XP Home oder Media Center lässt sich Vista hingegen nicht ersetzen.
Doch das Recht zum Downgrade hilft allein noch nicht weiter, denn der Vista-Käufer bekommt weder eine XP-CD noch einen passenden Installationsschlüssel von Microsoft oder dem Händler. Allerdings dürfen QEMHersteller seit Ende Juli neuen PCs zusätzlich zur Vista-DVD eine (Recovery-)CD mit XP (ohne Key) mitliefern - nachfragen lohnt also.
Sonst gilt, dass bereits eine gültige XP-Lizenz mitsamt Datenträger und Schlüssel vorhanden sein muss. Wer also nur einen einzigen PC besitzt, hat vom Downgrade-Recht letztlich nichts: Entweder fehlt ihm die XP-Lizenz oder er könnte die vorhandene ohnehin einsetzen. Erst ab zwei mit Windows auszustattenden PCs wird es also interessant. In diesem Fall gestattet Microsoft, XP mit demselben Schlüssel auf beiden Rechnern zu installieren, sofern Vista im Schrank bleibt. Bei Problemen mit der Online-Aktivierung möge man auf die telefonische ausweichen und dort angeben, dass die zweite Installation eben ein Downgrade sei. In der Tat klappte das bei einem Test von c‘t problemlos: Der Hotliner wollte keinerlei weitere Angaben wie den Namen des Anrufers oder den Installationsschlüssel der Vista-Version, sondern aktivierte XP kommentarlos.
S.41 ct 23/2007 (axv)