Auch HP DELL und lenovo sind ausser Stande, physikalische Gesetzte zu umgehen. Lässt man Glas "unbehandelt" also verzichtet man auf die Aufrauhung der obersten Schicht (nicht anderes ist Antireflexbeschichtung) können die austretenden Lichtstrahlen per direktem Weg ins Auge des betrachters treten.
Und? Wenn wir hier schon auf der Physik rumreiten: Weißt du denn, welcher physikalischen Größe die "Brillianz", die hier allenthalben in den Mund genommen wird, entspricht? Ich würde ja sagen, dass es vor allem der Kontrast ist, der diesen subjektiven Eindruck beeinflusst. Jetzt müssen wir natürlich wissen, wie der Kontrast ermittelt wird. Das ist eigentlich sehr einfach: Schwarzwert und die maximale Leuchtdichte bestimmen und schon hat man den Kontrast. Beim Schwarzwert wirst du mir zustimmen: Da ist es herzlich egal, ob da sonstewas für Entspiegelung vor dem Glas ist oder nicht. Schwarz ist schwarz und am Perfektesten, wenn kein Lichtquant die Netzhaut trifft.
Jetzt würdest du sagen: Ha, hab ich doch gesagt! Spiegeldisplays haben eine höhere Leuchtdichte! Du hast teilweise recht. Zum Einen ist es kein "Aufrauhen" der obersten Schicht sondern in den meisten Fällen eine Diffusorfolie. Dein zweiter Irrtum: Das einfallende Licht kommt aus dem Medium Luft (geringer Brechungsindex) und trifft eben auf die rauhe Diffusorfolie mit höherem Brechungsindex. Beim austretenden Licht ist es genau umgekehrt.
Was alle irgendwie immer falsch machen: Sie vergleichen wild irgendwelche Displays untereinander, ohne dabei die wirklich wichtigen Dinge außer Acht zu lassen: Von welchem Hersteller ist das Display? TN- PVA oder IPS? Welche Art von Hintergrundbeleuchtung habe ich?
Wenn du genau messen willst, wieviel "Brillianz" du durch so eine Diffusorfolie verlierst, dann müsstest du ein und dasselbe Display nehmen, einmal glänzend, einmal mit Folie. Dann und nur dann (!) kannst du irgendeine Aussage über die Brillianz treffen.
Ich könnte dir ad hoc zig Monitore von z. B. Eizo nennen, die alle Glanzdisplays egal welcher Hersteller in Punkto Kontrast und damit der Brillianz nass macht.
Am nächsten kommt folgender Test der
Vikuiti ARMR200 Folie von notebookcheck.
Zum Abschluss: Die neuen matten (!) Displays von HP, teilweise Dell und Lenovo in ihren mobilen Workstations mit RGB-Backlight sind an Brillianz nicht zu toppen. c´t hat sinngemäß geschrieben, dass das Display im 8730w das Beste ist, was sie jemals zu Gesicht bekommen haben und dass das Display endlich mit dem Vorurteil aufräumt, dass nur Glanzdisplays eine brilliante Darstellung haben.
Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Dank der flachen Bauweise der neu aufgekommenen LCD-Displays war es endlich möglich, eine Diffusorfolie anzubringen. Aufgrund der dicken Glasscheibe bei den Röhrenmonitoren war es nicht möglich, da sonst der Abstand zwischen Diffusorfolie und der bildgebenden Schicht zu groß war. Jetzt kommt jemand an, spart die Folie und wahrscheinlich mehrere Arbeitsschritte ein und verkauft das an den Konsumenten als Neuentwicklung. Nach zig Beschwerden und der Erkentniss, dass im umsatzstarken Businessbereich mit Schminkspiegeln kein Blumentopf zu gewinnen ist, rudern die ehemaligen Verfechter zurück und verlangen, was der Treppenwitz des Jahrhunderts ist, noch Geld für matte Displays!